The Present Dead: Investigating Interactions with the Dead in Early Medieval Central and Eastern Europe from 5th to 8th Centuries CE
ERC-Grant, ID 101089324 (2023 - 2028)
Projektleitung: Edeltraud Aspöck
Early medieval cemeteries comprise of up to hundreds of graves where corpses were generally inhumed in individual graves, frequently together with lavish objects. Many graves were interfered with soon after burial. While disturbed graves have elsewhere been seen as an inferior source of evidence, this project argues that these interventions are important sources for early medieval practices relating to the dead. Investigating cemeteries and out-of-cemetery contexts in four central- and eastern European regions it pursues the following objectives: 1. Investigating the range of practices and contexts in the archaeological records. 2. Analysing textual perspectives in diverse genres. 3. Synthesising material and textual perspectives via an innovative technical solution for semantic integration of data. The methodological objectives for achieving the archaeological goals are: 1. Consolidation of methods and development of research protocols. 2. Development of strategies to mitigate deficiencies of archaeological data. The development of digital tools, moving from high- to low resolution evidence, will be novel and key to the approach. The project will significantly contribute to our understanding of the relationship between the living and the dead in early medieval Europe.
Hierarchie und Netzwerk. Die Burgen von Wildon (Steiermark)
FWF-Einzelprojekt P 36881 (2024 - 2026)
Projektleitung: Manfred Lehner
Mitarbeiter:innen: Christoph Gutjahr, Levente Horvath, Iris Koch, Johanna Kraschitzer
Die fünf zeitgleich existierenden Burgen am Wildoner Schlossberg bieten eine einzigartige Konstellation von archäologischen Quellen, darunter Mengen großteils unpublizierter Funde und Grabungsdokumentationen aus mehreren Jahrzehnten bis hin zu modernen 3D-Gelände- und Bauaufnahmen. Das Projekt untersucht die Entwicklung der einzelnen Burgen am strategisch hervorragenden Wildoner Schlossberg zwischen Hochmittelalter und früher Neuzeit, ihre gegenseitigen Beziehungen und Beeinflussungen ebenso wie ihre überregionalen Beziehungen und externen Netzwerke als Zentralort unter den Burgen des südostalpinen Grenzraumes.
Focus on Fortifications in Asia Minor: Archaeological investigation of the Main Gate of Side as a key monument in assessing the development and dating of complex Hoftor-constructions (Turkey)
FWF Einzelprojekt P 36402 G (2022 – 2025)
Projektleitung: Ute Lohner-Urban
Mitarbeiter:innen: N.N.
In Fortsetzung des FWF-Projekts „Hellenistisch-römischer Stadtmauerbau in Kleinasien. Untersuchungen am Osttor von Side“ (P 29636-G25) soll mit der Untersuchung der Landmauer und des Haupttores die Erforschung des Befestigungssystems von Side abgeschlossen werden und neue Ergebnisse für die hellenistisch-römische Stadtmauerforschung erzielt werden. Die Befundauswertung der Ausgrabungen vom Osttor schließen eine hellenistische Datierung für die Anlage aus. Nach der genauen makroskopischen Analyse der Cypriot Sigillata sowie einem Abgleich mit dem Fundmaterial aus relevanten stratigraphischen Einheiten soll die Anfangsdatierung des Befestigungssystems in das späte 1. Jh. n. Chr. belegt werden. Für das Haupttor zeichnet sich eine frühere Datierung ab, da es zu einem späteren Zeitpunkt durch eine Mauer mit der Landmauer verbunden wurde. Ob das Haupttor als freistehender Torbau an der Hauptstraße von Side zu einem früheren Zeitpunkt errichtet wurde und die Befestigungsanlage im Zuge der Stadterweiterung in flavischer Zeit vollendet wurde, ist Ziel der Untersuchungen.
Projektwebsite ist in Arbeit und wird in Kürze verlinkt.
6.500 Years of Solitude? Investigating Pottery from Pheneos (Greece)
FWF Einzelprojekt P 34385 G (2021 - 2024)
Projektleitung: Elisabeth Trinkl
Mitarbeiter:innen: Regina Klöckl-Zoric, Laura Elmer
In den Jahren 2011 bis 2015 fanden auf dem Stadtberg von Pheneos (Peloponnes) Ausgrabungen statt. Diesen lag eine Kooperation zwischen der EFA Korinthias und dem Österreichischen Archäologischen Institut in Athen, in diesem Projekt vertreten durch die Universität Graz, zugrunde. Die seit 2016 laufende Aufarbeitung und Publikation werden vom FWF finanziell unterstützt.
Ziel des Projektes seit 2021 ist die gemeinsame Publikation von Befunden und zugehörendem Fundmaterial. Die Befunde umfassen Teile einer mittelhelladischen Siedlung, zwei Heiligtümer der archaisch/klassischen Zeit, eine frühhellenistische Befestigungsmauer und die nachantike Nutzung. Das reichhaltige Fundmaterial ist vielfältig in Funktion und Materialien, insbesondere die Analyse der Keramik findet unter Einbeziehung naturwissenschaftlicher Methoden statt.
Neue Aspekte der römischen Idealplastik von Side (Türkei)
FWF Einzelprojekt P 32539 G (2022 - 2024)
Projektleitung: Alice Landskron
Survey- und Grabungsprojekt in Amargeti (Zypern)
Institutsinternes Projekt (seit 2019)
Projektleitung: Gabriele Koiner, Gabriele Ambros
Mitarbeiter:innen: Maria Christidis, Eva Christof, Ute Lohner-Urban, Laerke Recht, Sabine Sturmann
Projektpartner: Athos Agapiou, Charalampos Chotzakoglou, Michalakis Christoforou, Angelos Hadjikoumis, Vasiliki Lysandrou, Evi Margaritis, Andreas Milchrahm, Rainer Morawetz, Efthymia Nikita, Alexandra Puhm, Nicole Reitinger, Carmen Ting
Der seit 2019 durchgeführte archäologische Survey und die sich ab 2024 daran anschließenden Ausgrabungen in Amargeti, Pafos District, haben die systematische und diachrone Erforschung der materiellen Hinterlassenschaft der Fluren Asomatos und Petros Anthropos zum Ziel. Letztere war 1888 Ziel einer kurzen Ausgrabungskampagne des Briten David George Hogarth, der dort ein Heiligtum des Apollon bzw. Opaon Melanthios nachweisen konnte. Funde in der Flur Asomatos belegen vielleicht ein weiteres Heiligtum, an dessen Stelle in späterer Zeit die heute abgekommene Kirche des Ag. Asomatos trat. Der archäologische Survey mit Fundaufsammlungen wurde durch Luftbild- und Satellitendatenauswertung sowie Georadar-Untersuchungen unterstützt.
Projektwebsite ist in Arbeit und wird in Kürze verlinkt.
Forschungen in Leonidio/ Prasiaí (Griechenland)
Institutsinternes Projekt (2023 - 2025)
Projektleitung: Peter Scherrer
Mitarbeiter:innen: Hans Scherer
Kooperationspartner: Ephorie der Altertümer von Arkadien, Österreichischen Archäologischen Instituts (ÖAI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), Außenstelle Athen
In einem mehrjährigen Forschungsprojekt wird die bislang wenig erforschte antike Hafenstadt Prasiai im Umfeld des kleinen Hafens Plaka bei Leonidio/Süd-Kynouria aus dem Dunkel der Geschichte geholt.
In einer Feldkampagne 2023 fanden intensive Begehungen, die Einrichtung eines terrestrischen Vermessungsnetzes, Befliegungen per Drohne und schließlich Grabungen in ausgewählten Sondagen innerhalb des als denkmalgeschützt ausgewiesenen archäologischen Areals statt, die bereits tiefe Einblicke in die wechselvolle Geschichte der Polis und ihre Ausdehnung zulassen. Abschnitte einer Befestigungsmauer des 4./3. Jhs. v. Chr. wurden, freigelegt, vermessen und per Structure from Motion dokumentiert. Diese Arbeiten werden in der 2024 geplanten Grabungskampagne fortgesetzt, um das Areal der Befestigung vollständig rekonstruieren zu können. Eine einreihige Quadermauer eines Gebäudes nördlich der Befestigung könnte ins Umfeld der Agora der antiken Polis gehören. Die weitere Erforschung dieses Areals wird die Feststellung allfälliger Verwaltungs- und Kultbauten sowie weitere Erkenntnisse der Topographie von Prasiai zulassen.
Projektwebsite ist in Arbeit und wird in Kürze verlinkt.
Das römerzeitlich-spätantike Höhenheiligtum am Schöckl (Steiermark)
Institutsinternes Projekt (seit 2015)
Projektleitung: Manfred Lehner
Mitarbeiter:innen: Robert Pritz (2019-2021)
Kooperatinspartner: Universalmuseum Joanneum, Abt. Archäologie und Münzkabinett (Karl Peitler), Universitätsmuseen Graz (N. Reisinger)
Eine private Fundmeldung führte zur aufsehenerregenden Entdeckung des römerzeitlichen Höhenheiligtums am Ostgipfel (1423 m) des prominenten Grazer Hausberges. Seit 2015 wird es in jährlichen Kurzkampagnen erforscht. Von 2016-2020 wurde das Projekt vom Bundesdenkmalamt finanziell unterstützt.
Projektwebsite ist in Arbeit und wird in Kürze verlinkt.
Burg Ras
Universitätsinternes Projekt (seit 2009)
Leitung: Manfred Lehner
Zwischen 2009 und 2015 hatte das Institut für Antike der Universität Graz sechsmal die Möglichkeit zu mittelalterarchäologischen Forschungsgrabungen im 1171 erstmals urkundlich erwähnten castrum Rase, das zwischen Drautal und Karawanken in der Gemeinde St. Jakob im Rosental (VL, Kärnten) liegt. Die nur als Geländedenkmal, nicht als Ruine erhaltene Altburgstelle sitzt in 610 – 638 m Seehöhe auf dem höchsten Plateau des schmalen, beim Bau des Karawanken-Eisenbahntunnels bis 1906 als Steinbruch genutzten Kalkstocks zwischen dem Dorf Schlatten/Svatne und dem Ounitza/Vounicabach westlich von St. Jakob. Wenige unsignifikante Keramikfragmente bezeugen eine prähistorische, wohl kupferzeitliche Nutzung des Burgberges.
Seit 2018 können jedoch Funde und Befunde aus dem Bergfried/Wohnturm von Anna Fercher im Rahmen einer Masterarbeit bearbeitet werden. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Vorlage des sehr charakteristischen Fundmaterials, was vor allem den Wissenstand zur bisher ungenügend erforschten Kärntner Mittelalterkeramik entscheidend bereichern wird. Nach Maßgabe der Mittel sollen im Anschluss alle Grabungsergebnisse monografisch vorgelegt werden.
Votiv- und Portraitplastik aus Zypern
Universitätsinternes Projekt (seit 2000)
Leitung: Gabriele Koiner
Mitarbeiter:innen: Paul Bayer, Nicole Reitinger, Sabine Sturmann
Die zyprische Skulptur der klassischen bis hellenistischen Zeit in den Materialien Kalkstein, Marmor, Metall und Terrakotta ist Thema dieses Forschungsschwerpunktes, der in mehreren Teilprojekten verschiedene Aspekte zyprischer Skulptur untersucht. Der Fokus liegt auf Typologien und deren Vergleichbarkeit in verschiedenen Materialien, Datierung, Verwendung, Aufstellung, gesellschaftlicher Relevanz, Werkstätten, Vergleichen in und außerhalb Zyperns in Hinsicht auf Typologien, Stilistik und Kontexten, aber auch regionaler Besonderheiten sowie der Frage nach möglichen Vorbildern und der Mobilität von Bildhauern. 3D-Scans sowie Farbuntersuchungen sollen die Vergleichbarkeit und Rekonstruktion der Skulpturen unterstützen. Aus dem Projekt sind bisher zahlreiche Publikationen, eine Dissertation und mehrere Tagungen hervorgegangen.
Bauornamentik des Tyche-Tempels in Side
Institutsinternes Projekt (seit 2013)
Leitung: Gabriele Koiner
Mitarbeiter:innen: Alexandra Puhm
In den Jahren 2013-2015 wurde die Bauornamentik des partiell wiedererrichteten späthadrianischen Tempels der Tyche auf der Agora von Side aufgenommen, um durch die Datierung der Ornamentik einen weiteren Hinweis zur Entstehungszeit des Tempels zu gewinnen. Der seit dem frühen 19. Jh. in der Literatur beschriebene und inzwischen zweimal ausgegrabene Tempel hat die Form einer zwölfsäuligen Tholos auf einem Podium. Als Besonderheit wies der Tempel eine Kuppel mit Tierkreiszeichen auf. In Zusammenarbeit mit Hüseyin Alanyalı und Feriştah Soykal-Alanyalı von der Anadolu Universität Eskişehir entsteht eine Gesamtvorlage der Architektur, Bauornamentik, Plastik des Tempels und des Kults.
Experimentelle Archäologie Stoob
Universitätsinternes Projekt
Leitung: Elisabeth Trinkl
Mitarbeiter: Stephan Karl
Im Rahmen einer mehrjährig angelegten Kooperation mit der Fachschule für Keramik und Ofenbau in Stoob (Burgenland) soll auf dem Weg der Experimentellen Archäologie ein 1,25 m hoher epitymbia-Krater, ein auf dem Grab aufgestelltes bauchiges Keramikgefäß, in antiker Tradition angefertigt werden.
Den Ausgangspunkt bildet ein Fragment, das sich in der Originalsammlung des Instituts für Antike der Universität Graz befindet. Es gehört zu einem solchen Krater, der ursprünglich um 760 v. Chr. geschaffen wurde. Die Gefäßoberfläche war ursprünglich mit Kriegern, Schiffen, Gespannen und einer Aufbahrungsszene verziert und kann unter Einbeziehung weiterer zugehörender Bruchstücke und über Vergleichsstudien gut rekonstruiert werden. Es bleiben jedoch viele Fragen offen, insbesondere zur Fertigungstechnik: wie z.B. Zeitaufwand für Töpfern und Bemalen; Technik für den Aufbau des Gefäßes (Wulsttechnik?), Stabilität des Gefäßes (z. T. Wandstärke 1,0 cm), Werkzeuge für die Ausführung der Glättung der Oberfläche, logistische Fragen nach dem Gewicht des Gefäßes im feuchten Zustand, Brenntechnik, Größe des Ofens. Ihnen kann am besten im Rahmen eines praktischen Experiments nachgegangen werden.
Attische Kopfgefäße revisited
finanziert durch die Fritz Thyssen-Stiftung
Leitung: Elisabeth Trinkl
Von im Kunsthistorischen Museum Wien verwahrten attischen Kopfgefäßen (Antikensammlung IV 997-1000, 1038, 1039, 3776, 4550) ausgehend und unter Verwendung von 3D Modellen dieser Gefäße wurde das Projekt "Attische Kopfgefäße revisited" entworfen. Bei den Kopfgefäßen handelt es sich um Keramikgefäße des späten 6. und 5. Jhs. v. Chr., bei denen der Gefäßkörper als zumeist menschlicher Kopf ausgeführt ist. Vergleichbare Gefäße sind auf zahlreiche Sammlungen weltweit verstreut.
Die Kopfgefäße sind nur teilweise auf der Töpferscheibe hergestellt, wie es mehrheitlich für attische Keramik üblich ist. Der Gefäßkörper wird bei den Kopfgefäßen aus Negativformen gewonnen, die eine Serienproduktion von nahezu identischen Gefäßen erlauben. Ob einer Serie jedoch dieselbe Negativform (Model) oder nur eine ähnliche zu Grunde liegt, kann mit konventionellen Messmethoden kaum beantwortet werden. Der digitale Vergleich von 3D Modellen erlaubt es uns aber, dieser Frage nachzugehen und die Ähnlichkeiten/Unterschiede zu analysieren.
Attische importierte Keramik aus Zypern
Leitung: Maria Christidis
Die attische Keramik, die im Zeitraum zwischen dem 6. und 4. Jahrhundert v. Chr. in Athen und der umliegenden Region hergestellt wurde, zeugt von der außergewöhnlichen handwerklichen Geschicklichkeit der antiken griechischen Vasentöpfer und -maler. Diese kunstvoll bemalte Keramik wurde nicht nur im Mittelmeerraum, sondern auch bis zum Schwarzen Meer exportiert und galt als Statussymbol und handwerkliche Meisterschaft. Bemerkenswerte Beispiele für die Verbreitung solcher Prestigeobjekte finden sich auf der Insel Zypern.
Zypern war ein bedeutender Knotenpunkt im Handelsnetzwerk des antiken Mittelmeerraums und fungierte als Schnittstelle zwischen verschiedenen Kulturen. Schon in der Antike gelangte die attische bemalte Keramik an die Küsten Zyperns und wurde auf der Insel hochgeschätzt. Das Cyprus Museum in Nikosia beherbergt eine umfangreiche Sammlung von attischen Keramikgefäßen, darunter schwarzfigurige, rotfigurige und weißgrundige Exemplare.
Die Veröffentlichung der Forschungsergebnisse wird in der renommierten Corpus Vasorum Antiquorum (CVA) Reihe erfolgen.